So kam „Pep“ zu uns…

Das Eichhörnchen „Pep“ gibt es wirklich! Und hier erzähle ich Euch seine wahre Geschichte:

Im Herbst 2014 sprach mich mein Bruder Charly Schillinger (Gründer der veganen Burgerkette swingkitchen) darauf an, ob wir in unserem Garten am Stadtrand von Stockerau in Niederösterreich nicht Platz für ein Gehege hätten, um hier aufgepäppelte Eichhörnchen-Findelkinder wieder an die Natur zu gewöhnen und sie dann direkt ins angrenzende Waldstück wieder in die Freiheit zu entlassen. Mein Bruder und seine Familie hätte das eigentlich selbst gerne verwirklicht, aber sie wohnen in einem Ort, der nur von Feldern, aber nicht von Wald umgeben ist. Und Bäume sind für Eichhörnchen nun mal sehr wichtig als Lebensraum!

Damit kamen wir ins Spiel…

Für ein solches Vorhaben war die Lage unseres Hauses natürlich wie geschaffen, denn direkt vor unserer Haustüre liegt die Stockerauer „Marienhöhe“, ein Waldstück am Rande der Stadt. Wir waren sogleich Feuer und Flamme! Was für eine schöne Aufgabe, einst hilflose Eichhörnchen wieder in die wohlverdiente Freiheit zu begleiten! In Windeseile wurden Holzbalken, jede Menge Drahtgitter und sonstiges Kleinkram herbeigekarrt, um ein stattliches Außengehege mit den ungefähren Maßen von 5 Metern Länge, 3 Metern Breite und 2,5 Metern Höhe zu errichten. Das Ungetüm wurde in einer Ecke unseres Gartens rund um einige schon seit vielen Jahren bestehende Sträucher gebaut, sodass die Eichhörnchen darin gleich von Haus aus naturnahe Verhältnisse vorfinden würden.

 

Die ersten Gäste ziehen ein! 

Und im Juni 2015 kamen dann unsere ersten Sommerfrische-Gäste, die uns über eine rege Kooperation mit den Profis von der Wildtierhilfe Wien vermittelt werden. Dieser gemeinnützige Tierschutz-Verein hat sich auf die Aufzucht und Auswilderung von verlassenen oder verwundeten Wildtieren spezialisiert und sucht immer wieder nach Kooperationspartnern mit Außengehegen, von wo aus die Schützlinge nach ca. 14tägiger Eingewöhnungsphase in die Selbstständigkeit und damit in die Freiheit entlassen werden können. Seither zogen schon weit mehr als 30 Eichhörnchen vorübergehend in unsere naturnahe Außenvolière ein – und rund zwei Wochen später in Richtung Wald wieder aus. 

Bei uns kriegt jedes Hörnchen einen Namen.

Während man bei der Wildtierhilfe Wien den Tieren keine Namen gibt (sie kümmern sich um wirklich viele Tiere!), hatte ich einen anderen Zugang dazu: Da ich mein Engagement bei der Auswilderung als gemeinsames Projekt mit meinen Kids betrachtete, dachten wir uns sehrwohl für jeden Schützling, der zu uns kam, einen Namen aus, weil deren Schicksal für die Kinder auf diese Weise greifbarer und damit wichtiger wurde. Und glaubt mir … die Namen, die wir für „unsere“ Eichhörnchen parat hielten, waren teilweise wirklich ausgefallen! (Ich sollte Euch bei Gelegenheit mal davon berichten…)  

Im April 2018 waren zwei aufgeweckte Eichhörnchen-Jungs bei uns zu Gast, die mein Sohn Gregor – ein begeisterter Fußballer – nach seinen zwei Lieblings-Fußballtrainern benannte: Pep & Klopp!

Klopp steht dabei natürlich für den mit Borussia Dortmund und FC Liverpool sehr erfolgreichen, deutschen Fußballtrainer Jürgen Klopp. Und Pep steht selbstverständlich für den Spanier Pep Guardiola, der Spitzenvereine wie FC Barcelona, Bayern München bzw. mittlerweile die englische Mannschaft und amtierenden Champions League-Sieger von Manchester City trainiert. 

Scheu vor Menschen? Fehlanzeige!

Eines fiel sofort beim Übersiedeln in unsere Außenvolière auf und wir wurden diesbezüglich auch von der Wildtierhilfe „vorgewarnt“: Pep war ein außergewöhnlich anhängliches und zahmes, aber auch sehr gewitztes, freches und neugieriges Eichhörnchen, das so gar keine Scheu vor uns Menschen hatte! Die Aufzeichnungen zu Peps Vorgeschichte erklären dieses ungewöhnliche Verhalten und erzählten von einer rührigen, anonymen Finderin, die das Eichhörnchenbaby im Schlosspark von Schönbrunn allein, frierend und leicht verwundet vom kalten Winterboden aufgelesen und über Wochen bei sich in der Wohnung aufgepäppelt hat. Doch so herzig und süß diese Babys auch sind, und so erfüllend es auch sein mag, ein solches Jungtier von Hand aufzuziehen … sie bleiben nicht so! Eichhörnchen sind nun einfach mal Wildtiere und so kommt von Natur aus der Tag, an dem sich im Gehirn der putzigen Nager quasi ein Schalter von „zahm“ auf „wild“ umlegt und dann wird’s turbulent: Dann tritt ihr angeborenes Schutzverhalten in den Vordergrund, sie sind kaum mehr zu bändigen und lassen sich nicht mehr so leicht einfangen. Und das ist gut so! Denn in der freien Wildbahn kann zu zahmes Verhalten dem Hörnchen schnell zum Verhängnis werden. Die Profis von der Wildtierhilfe erklären das u.a. so:

Wenn nur ein Tier gefunden wird und das Hörnchen daher alleine aufwachsen muss, wird es womöglich fehlgeprägt. Fehlgeprägte Tiere werden in der Natur von Artgenossen im „besten“ Fall verstoßen, im schlimmsten Fall getötet. Darüber hinaus muss die Auswilderung in einem entsprechenden Rahmen geschehen. Auch offenbar selbstständige Tiere können nicht einfach in die Freiheit entlassen werden!

«Quelle: Wildtierhilfe-Wien.at»

 

Um den Eichhörnchen im Zuge einer verantwortungsvollen und der Art möglichst gerecht werdenden Auswilderung die besten Voraussetzungen für ein Überleben in der freien Wildbahn mitzugeben, ist es also vorgesehen, dass die Tierchen zu gegebener Zeit mit anderen Artgenossen zusammengeführt werden und sie voneinander lernen.

Im Fall von Pep war es tatsächlich so, dass er durch den übermäßig langen und behüteten Aufenthalt bei seiner Finderin ohne jegliche Artgenossen die natürliche und schützende Scheu vor Menschen nicht aufbauen konnte. Schließlich hat die Dame das auch eingesehen und ihren Schützling schweren Herzens an die Wildtierhilfe Wien übergeben. Doch auch das anschließende kurze Intermezzo in der großen Innenvolière, wo Pep zum ersten Mal seit seiner Rettung auf seinesgleichen traf, konnte dieses Manko nicht mehr ausgleichen. Also kam Pep ziemlich fehlgeprägt bei uns im Außengehege an.

So zutraulich wie kein Hörnchen zuvor…

Sobald jemand von uns zum Füttern das Gehege betrat, war Pep schon neugierig zur Stelle und kraxelte völlig unbekümmert auf uns rum. Lange Ärmel waren fast schon Pflicht, denn die scharfen Krallen, denen die Tiere ihre wendigen Kletterkünste zu verdanken haben, die spürt man natürlich wie kleine Nadelstiche auf der Haut. Anfangs vesuchten wir noch, ihn irgendwie abzuschütteln und ihn sogar recht unwirsch zu verschrecken. Doch es half alles nichts, er suchte einfach die Nähe von uns Menschen. Also fanden wir uns damit ab und ließen ihn gewähren – in der starken Hoffnung, dass ihm das in der Freiheit nicht wirklich zum Nachteil geraten würde.

 

So ging der rund zweiwöchige Aufenthalt in der Außenvolière rasch vorüber und beide Eichhörnchen, sowohl Pep als auch Klopp, lernten auch im naturnahen Umfeld zurechtzukommen. Dann kam der große Tag der Entlassung in die Freiheit. Zeitig in der Früh öffnete ich eine kleine Klappe oberhalb der Gehegetür und legte mich auf die Lauer. Ich finde es immer extrem spannend, wer von den „Insassen“ als erstes die Lücke in die Freiheit entdeckt und sich auf den Weg in ein neues Leben in Freiheit macht. Natürlich hatte auch hier der unerschrockene Pep die Nase vorn, denn wenig später steckte er diese schon neugierig durch das Loch. Etwas verwundert wagte er sich einen ersten Schritt heraus, zog sich nochmal kurz ins Innere des Geheges zurück und kletterte doch schließlich heraus, die Gitterwand hoch und außen über die Volière in den hinteren Teil des Gartens und über den Gartenzaun zum großen Kirschbaum. Ich folgte ihm und versuchte, ihn in den vorderen Teil des Grundstücks zu lotsen, denn direkt gegenüber lag der Wald – seine neue Heimat.

Die große Freiheit!

Schließlich fand Pep den Zugang zu den großen Kastanienbäumen auf der gegenüberliegenden Straßenseite und es war ein sehr bewegendes Gefühl, als er wie selbstverständlich daran bis hoch in die Baumkronen flitzte, als wäre das immer schon sein angestammtes Habitat gewesen! Jetzt kam es auf ihn alleine an … Würde er die Chance auf ein zweites Leben, das ihm dank seiner Finderin geschenkt wurde, nutzen können? Es lauerten hier schließlich auch Gefahren, denen er in seinem bisherigen Leben noch nie ausgesetzt war: natürliche Feinde, streunende Katzen, Straßenverkehr… Pep turnte unbeirrt und flink zwischen den Ästen herum und allmählich wurde es immer schwieriger für mich, ihm mit den Augen zu folgen, bis ich schließlich seine Spur verlor und er aus meinem Blickfeld verschwand. „Viel Glück da draußen“, schickte ich ihm noch hinterher und ging zurück in den Garten. Von da an hielt ich meine Augen stets aufmerksam auf die Bäume ringsum gerichtet, wenn ich das Haus verließ, ob ich den frechen Fratz nicht doch wieder zu Gesicht bekommen würde.

Vertrauter Besuch auf der Terrasse

Doch so weit oben hätte ich gar nicht suchen müssen, denn – sieh an – am nächsten Tag war er schon wieder da … auf unserer Terrasse, und lugte neugierig durch die Tür ins Innere. Die Freude war groß! Schließlich hatte er die erste Nacht in Freiheit gut überstanden! Das war schon mal sehr beruhigend und wir hegten die Hoffnung, dass er da draußen auch alleine wirklich gut zurechtkam. Von nun an kam Pep immer wieder zu Besuch und holte sich ein paar Leckerbissen, die ich auf einem alten Vogelhäuschen auf der Terrasse deponierte. Seine Zutraulichkeit legte er auch in Freiheit nicht ab, denn nach wie vor hatte er seinen Spaß daran, an mir herumzukraxeln, wenn er auf einen Sprung vorbeischaute und wir ihn vor die Fotolinse bekamen. 

 

 

Über einen Monat lang war Pep regelmäßig zu Gast in unserem Garten oder auf unserer Terrasse. Doch allmählich wurden auch diese Besuche spärlicher und wir bekamen den kleinen Racker immer seltener zu Gesicht, bis er sich irgendwann gar nicht mehr blicken ließ. Damals verlor sich seine Spur zwischen den unzähligen Ästen vor unserer Haustür, denn das angrenzende Waldstück hat eine Größe, die ideal für ein Eichhörnchen ist, unterzutauchen. Inzwischen liegt seine Freilassung schon einige Jahre zurück und noch immer ertappe ich mich dabei, wie meine Gedanken an den putzigen, vorwitzigen Pep abschweifen, sobald ich in unserer Gegend einem hellroten Eichhörnchen begegne. Ob es ihm gut geht in neugewonnener Freiheit? Um ehrlich zu sein: Ich habe keine Ahnung. Aber ich glaube fest daran!

Mit der Idee, mich mit Rätselrallyes und -Reisen für Familien selbstständig zu machen, kam auch die Frage nach einem passenden „Maskottchen“ auf. Schnell war klar – das kann nur Pep sein! Und so begleitet Euch Pep nun als niedlicher Co-Detektiv von SQUIRRALLY durch alle Missionen, die es im Zuge meiner Familien-Rätselrallyes zu erfüllen gibt, egal ob daheim oder unterwegs.

Das ist die wahre Geschichte vom Eichhörnchen „Pep“!

Um Euch bzw. vor allem Euren Kindern Pep’s Lebensweg, der zwar so dramatisch begonnen, aber zum Glück doch in einem Happy End gemündet hat, noch ein wenig näherzubringen, habe ich Euch eine eigene Heim-Rallye „Pep’s wahre Geschichte“ als GRATIS-Download zum Ausprobieren zusammengestellt! Dabei könnt Ihr in 6 Rätselstationen Pep’s Schicksal vom hilflosen Findelkind bis hin zu seiner Entlassung in die Freiheit und dem zusätzlichen Dasein als Maskottchen von SQUIRRALLY nachvollziehen. Diese verkürzte Rätselrallye für daheim versteht sich gleichzeitig als Demo-Version, damit Ihr sehen könnt, wie Heim-Rallyes von SQUIRRALLY funktionieren. Folgt dem Eichhörnchen Pep durch sein turbulentes Leben … das ist Eure Mission – Auf geht’s!

 

 

2 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

13 + zwanzig =